Zuerst war der Tauschhandel, dann kam das Geld: Währungen halten den weltweiten Handel aufrecht.
Kryptowährungen sind stark im Kommen, allen voran machen Bitcoin und Ethereum von sich reden.
Verschiedene Zeitungen und Magazine titelten in den letzten Monaten schon großspurig, dass die
Zukunft in den Kryptowährungen läge, diese gar als Weltreservewärhungen in Frage kämen.
Das sparen öffentliche und private Haushalte
Als Weltreservewährung bezeichnet man die Währungen, die private wie öffentliche Haushalte zum
Sparen nutzen. Derzeit sind das, allen voran, der US-Dollar, der Euro, das britische Pfund und der
japanische Yen. Seit 2016 wird auch der chinesische Yuan dazugezählt. Einige Finanzexperten sehen
nun den Bitcoin als nächste Weltreservewährung, da sich die Kryptowährung vielversprechend
entwickelt und schon jetzt viele Bedingungen erfüllt. Aber warum ausgerechnet der Bitcoin? Immerhin
hat sich Ethereum auf den Online-Handelsplattformen bereits neben dem Bitcoin etabliert.
Bitcoin, Blockchain, Transaktionsdatenbank - worum geht es?
Kryptowährungen funktionieren etwas anders als "echtes" Geld. Während der Wert des Geldes darauf
beruht, dass sich alle innerhalb eines Währungsraumes bezüglich des Gegenwerts einig sind und den
Wert des Geldes als gegeben akzeptieren, steht hinter den Kryptowährungen die
Blogchain-Technologie. Diese Technologie besteht aus einer Transaktionsdatenbank, deren Datensätze
allesamt ohne Ausnahme kryptografisch miteinander verschränkt sind. Während sich echte Währungen
durch Änderungen im politischen Gefüge, in der Wirtschaftsleistung oder aus anderen Gründen
ändern, ist eine Kryptowährung nicht einfach manipulierbar. Denn die Blogchain liegt in
unzähligen Kopien bei unzähligen Netzwerkteilnehmern. Jede Veränderung würde sofort auffallen.
Jetzt wird es ernst
Die US-Börse hat gerade erst genehmigt, dass auch größere Institutionen mit Bitcoin handeln
dürfen. Die Kryptowährung hat es also geschafft, in der Finanzwelt ernst genommen zu werden. Sie
befindet sich auf einem Höhenflug, der so nicht vorhersehbar war und von vielen immer noch als
kurzfristiger Trend abgetan wird. Aber ist das wirklich ein Trend, der sich wieder legt? Immerhin
wird der Bitcoin schon als eine sicherer Wertanlage als Gold gehandelt.
Als Zahlungsmittel im Alltag untauglich
Kryptowährungen im Allgemeinen und auch der Bitcoin im Besonderen sind noch weit davon entfernt,
alltagstaugliche Zahlungsmittel zu sein. Zur Zeit dienen die Kryptowährungen vor allem der
Spekulation.
Kryptowährungen kennen keine Münzen und Scheine, kein physisches Geld. Sie bestehen aus
Datenblöcken, die berechnet und verschlüsselt sind. Die Datenblöcke, die den Bitcoin ausmachen,
werden über extrem komplizierte Rechenleistungen generiert. Ein Bitcoin hat also den Gegenwert von
Rechenleistung. 50 Bitcoin werden gutgeschrieben, wenn ein Datenblock generiert wurde. Allerdings
verfällt die Kryptowährung auch wieder: Jeweils nach ein paar Jahren halbiert sich der Wert. Das
ist so festgeschrieben, um die Menge der im Umlauf befindlichen Bitcoins knapp zu halten. Die Menge
ist bei 21 Millionen gedeckelt, mehr kann es nie geben.
Kryptowährungen selbst generieren?
Theoretisch kann jeder zu Hause am PC Bitcoins schürfen. Allerdings bindet das Generieren nur
weniger Bitcoins die Rechnerleistung für mehrere Monate, so dass sich das für private PC-Nutzer
nicht lohnt. Allein der Strombedarf beim sogenannten Schürfen ist so hoch, dass die generierten
Münzen die Kosten dafür nicht decken können. Normalerweise schließen sich im Netz mehrere
Rechner zusammen, um gemeinsam Bitcoins zu generieren. Das Ganze entstand als Reaktion auf die
Finanzkrise.
Kryptowährungen garantieren ihren Nutzern nicht nur, dass sie völlig frei von Manipulationen nach
den Gesetzen der Marktwirtschaft funktionieren. Sondern sie garantieren den Nutzern auch absolute
Anonymität. Die Geldströme sind zwar transparent, aber die Nutzer bleiben anonym. Das wird auch im
Darknet für Geschäfte jenseits jeder Legalität genutzt.
Kryptowährungen können nur von Menschen genutzt werden, die einen Computer besitzen. Einige
Finanzexperten warnen, dass die Währungen extrem anfällig sind und im Fall hoher Nachfrage oder
plötzlichen Desinteresses sehr starken Schwankungen unterworfen sind. Sollten Kryptowährungen
reales Geld ersetzen, wäre das ein enormes Risiko. Dementsprechend unwahrscheinlich ist es, dass
Kryptowährungen in absehbarer Zeit andere Währungen ersetzen.